Antivirenprogramme

von Julie Splinters - - Aktualisiert | Virustyp: Antivirenprogramme

Antivirenprogramme haben die Aufgabe Bedrohungen zu erkennen, anzuzeigen und zu vermeiden. Programme dieser Kategorie haben sich über die Jahre hinweg entwickelt und sich kontinuierlich den neuen Herausforderungen angepasst. Mit dem Ende der 80er Jahre sind Antivirenprogramme ein unzertrennbarer Teil von Millionen von Computern auf der ganzen Welt geworden. Auch heute müssen selbst die Entwickler von den modernsten Antivirentools schnell reagieren, um den endlosen neuen Schadprogrammen und diversen neuen Versionen bereits existierender Bedrohungen Paroli zu bieten.

In konkreteren Zahlen: Tagtäglich werden im Web etwa 390.000 potenziell gefährliche Programme veröffentlicht. Die harte Arbeit der Antivirenexperten wird jedoch nicht vergeudet und Computernutzer können sich der Sicherheit ihrer Geräte, Dateien und ihrer Privatsphäre zuversichtlich sein.

Allerdings scheint der Erfolg der Antivirenprogramme die Virenersteller mit ausreichend Motivation zu versorgen, um nach Wegen zu suchen den Schutz zu umgehen. Dieser Cyberkrieg hat so gut wie kein Ende. Weil wir jeden Tag mit solchen Programmen zu tun haben, ist es besonders vorteilhaft mehr über sie zu lernen: Wie sie in Wahrheit funktionieren, welche verschiedenen Arten von Antivirenprogrammen es gibt, wogegen sie schützen und was ihre Schwachstellen sind.

Was sind die grundlegenden Funktionen eines Antivirenprogramms?

Wie wir bereits erwähnt haben, liegt der Hauptfokus jedes Antivirentools in diesen drei Bereichen:

  1. Schadsoftware-Erkennung
  2. Virenentfernung
  3. Systemschutz

Um schädliche Dateien oder Programme erkennen zu können, muss die Software mit einem guten Scanner ausgestattet sein, welcher potenziell gefährliches Verhalten in Verzeichnissen und Dateien identifizieren kann. Natürlich wäre selbst der beste Virenscanner ohne eine anständige Virendatenbank nutzlos. Regelmäßig aktualisierte Virensignaturen sind daher für ein Antivirenprogramm ein absolutes Muss.

Die meisten Antivirenprogramme erlauben glücklicherweise das Planen von Updates, sodass man daran nicht mehr denken muss. Selbst Systemscans können eingeplant werden. Die Häufigkeit und der Fokus der Scans lassen sich in der Regel wie gewünscht anpassen. Letzteres bedeutet, dass man auswählen kann, ob das ganze System gescannt werden soll oder nur ein bestimmter Bereich, wie bspw. eine Festplatte, eine Datei, ein Verzeichnis, eine externe Festplatte usw.

Die meisten Programme beseitigen erkannte Infizierungen automatisch. Einige Tools überlassen dem Nutzer die Entscheidung und schieben riskante Dateien in Quarantäne. Auf die eine oder andere Art zeigen die Programme die Resultate ihrer Scans an und bieten allgemeine Statistiken über den Computerzustand, sodass man die Situation besser beurteilen kann.

Obwohl die Virenerkennung und -entfernung entscheidende Aspekte einer zuverlässigen Antivirensoftware sind, ist letztendlich die Erkennungsrate der Schadsoftware einer der ersten Aspekte, die zum Kauf eines Virenschutzes beitragen. Computernutzern zufolge sollen professionelle Antivirenprogramme beim Surfen im Internet einen Echtzeitschutz liefern, sodass man keine unsicheren Webseiten besucht oder schädliche Software auf dem Computer herunterlädt.

Die meisten Programme tun genau das, aber es ist wichtig nicht zu vergessen, dass der Schutzwall auf zahlreiche Wegen umgangen werden kann. Wir werden später etwas genauer auf die Schwachstellen von Antivirenprogrammen eingehen.

Arten von Antivirenprogrammen

„Antivirenprogramm“ ist ein allgemein verwendeter Begriff, um moderne Software zur Schadsoftware-Bekämpfung zu beschreiben, wie bspw.

Normalerweise sind diese Programme dem Oberbegriff „Antivirenprogramm“ zuzuordnen und in einer „Antivirensuite“ oder „Sicherheitssuite“ integriert. Unabhängig davon, dass deren Zusammenarbeit eigentlich ein einziges und sehr starkes Tool zur Folge haben sollte, trifft das alte Sprichwort „Zu viele Köche verderben den Brei“ auch bei Suites zu. Es ist fast immer sicherer mehrere zuverlässige Anwendungen zu verwenden, die für eine bestimmte Aufgabe entwickelt worden sind, als nur ein einziges Tool, das alles machen soll, denn sonst werden wahrscheinlich einige wichtige Funktionen außer Acht gelassen.

Abgesehen vom Virenschutz gibt es auch einige weitere Zusätze, die von Antivirenprogramm-Herausgebern angeboten werden:

  • Cloud-Antivirus

Diese neuartige Antivirentechnologie basiert auf eine virtuelle Software, die auf dem Computer installiert wird und nur mit einer Internetverbindung funktioniert. Ein wesentlicher Vorteil dieser Software ist, dass sie kaum Speicherplatz in Anspruch nimmt und den Computer während der Scans nicht verlangsamt, da ein Großteil der Überprüfung auf den Servern der Antivirenanbieter stattfindet. Mit dieser Technologie ist es außerdem möglich, dass die Daten gleichzeitig mit verschiedenen Antivirenprogrammen und Schadsoftware-Erkennern geprüft werden, wodurch letztendlich die Erkennungsquote und Entfernungsrate steigt.

  • Online-Scans

Online-Scans sind dem Cloud-Dienst ähnlich, aber funktionieren eher wie reguläre Antivirenprogramme. Computer mit weniger Leistungskapazitäten können hierdurch gescannt werden. Es ist hier ebenfalls möglich bestimmte Bereiche oder ganze Geräte auszuwählen. Allerdings ist große Vorsicht angesagt, denn es gibt zahlreiche gefälschte Antivirenprogramme, die den Computer anbieten online zu scannen, aber stattdessen zusätzliche Schadsoftware installieren.

Schwachstellen und Zukunftsaussichten

Wie wir bereits angemerkt haben, ist Antivirensoftware nicht allmächtig und oftmals sind rückendeckende Programme nötig, um einen komplexeren Schutz zu bieten. Zu beachten gilt, dass kein Antivirenprogramm den Computer zu 100% schützen kann. Es ist daher ratsam sich nicht bedingungslos auf die Tools zu verlassen.

Ein weiterer Nachteil von Sicherheitssoftware ist die träge Systemleistung. Typisch ist, dass die System- und Netzwerkleistung während der Scans erheblich sinkt, da enorme Mengen von Informationen verarbeitet werden. Antivirenprogramme nehmen außerdem viel Speicher in Anspruch, weshalb der Computer nach ihrer Installation ebenfalls langsamer sein kann.

Antivirenprogramme sind zusammengefasst nicht die effektivsten und problemlosesten Schutzmechanismen, aber sind trotz ihrer Nachteile und Schwachstellen immer noch der derzeitig beste verfügbare Schutz. Wir können nur auf Besserung in den Technologien für Virenbekämpfung hoffen und dass wir zukünftig in den Genuss von schnelleren und wirksameren Tools kommen.

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Informationen aktualisiert am: 2021-03-12

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