Virus n1n1n1 entfernen (Virenentfernungsanleitung) - aktualisiert Apr 2021
Anleitung für die Entfernung des n1n1n1-Virus
Was ist n1n1n1?
Welche Veränderungen gibt es bei dem Erpressungsprogramm n1n1n1 seit seinem Erscheinen?
N1n1n1 machte sich erstmals im September 2016 bemerkbar und hat sich seitdem nicht viel verändert. Die Entwickler von n1n1n1 haben lediglich die Markierung der verschlüsselten Dateien und den Dateinamen der Lösegeldforderung geändert, welche nun decrypt explanations.html heißt. Das Design des Virus weist ebenfalls keine Änderungen auf und lässt mit seiner 90er Jahre gestylten Lösegeldforderung und Bezahlseiten weiterhin wundern, ob jemand ein Streich auf dem Computer gespielt hat. Trotzdem wäre es nicht vernünftig die Infizierung ohne anständige Analyse zu unterschätzen. Wir haben daher in diesem Artikel einen Überblick über den Virus vorbereitet, womit Sie den Virus identifizieren und vom Computer entfernen können, bevor er mehr Schaden auf dem System anrichtet.
Die Schadsoftware gehört in die Gruppe von Viren, die ihr Bezahlsystem auf das berüchtigte Tor-Netzwerk basieren, welches die Anonymität der Entwickler sichern soll. Durch den Locky-Virus ist die Beliebtheit des Servers zwar erheblich zurückgegangen, aber dennoch scheinen die Erpressungsprogrammentwickler lieber auf alte und bewährte Methoden zurückzugreifen. Die hinter dem Virus steckenden Hacker könnten quasi ein paar Teenager sein und trotzdem würde es sich nicht verhindern lassen, dass der Virus ernsten Schaden auf dem Computer anrichtet, indem er die persönlichen Dateien sperrt. Die Verbrecher verlangen zurzeit für den Entschlüsselungsschlüssel 0,5 bis hin zu 1,5 Bitcoins, für den einzigen Schlüssel, der die verschlüsselten Daten wieder entschlüsseln kann. Wir empfehlen allerdings den Forderungen von Verbrechern nicht Folge zu leisten, denn der Wahrscheinlichkeit nach geht nur einer mit Gewinn aus der Situation weg. Stattdessen ist es ratsam sich auf die Entfernung von n1n1n1 zu konzentrieren. Sie können die Bedrohung beseitigen, indem Sie mit FortectIntego einen Scan durchführen. Es ist wichtig, dass der Schädling beseitigt wird, bevor er das ganze Betriebssystem umschlingt.
Die Ersteller von n1n1n1 riskieren selbst bei der Verschlüsselung der Daten nichts. Sie nutzen die bewährten Verschlüsselungsverfahren AES und RSA, welche noch heute nicht knackbar sind. Interessant ist auch, dass diese Arten von Verschlüsselungen normalerweise das Ändern von Dateinamen oder das Hinzufügen von zusätzlichen Dateiendungen beinhaltet. Der N1n1n1-Virus zum Beispiel fügt 8-9 beliebige Zeichen zwischen dem Dateinamen und der Dateiendung hinzu. Eine verschlüsselte Datei würde dann wie folgt aussehen: dateinamejg9bl4mk.jpg. Achtung: Neuere Version des Virus könnten allerdings auch Endungen wie .n1n1n1 oder .999999 nutzen. Nachdem die Dateien verschlüsselt sind, speichert der Virus ein Dokument namens How return files.txt auf dem Desktop und in infizierten Ordnern. In der Datei befindet sich eine kurze Einführung über den Virus und die Datenwiederherstellung. Die Mitteilung startet mit einem spöttischen Vermerk darüber, dass man einen Übersetzer nutzen sollte, wenn man kein Englisch versteht. Gefolgt von Anweisungen, wie man den Tor-Browser herunterlädt und installiert. Zu guter Letzt weisen die Hacker auf ihre E-Mail-Adresse als Markenzeichen hin – strongonion@sigaint.org. Es gibt bereits Vermutungen darüber, dass die Bedrohung im Zusammenhang mit dem Erpressungsprogramm Flyper steht. Flyper verärgert seine Opfer, indem es anbietet ein E-Mail-Konto zu erstellen und Kontakt aufzunehmen, aber in den nächsten Zeilen darauf hinweist, dass sie die Nachricht möglicherweise nicht erhalten oder lesen werden. Generell ist es keine gute Idee Anweisungen und Empfehlungen von Hackern zu befolgen. Es gibt zwar nur wenige Möglichkeiten die Dateien wiederherzustellen, aber dennoch ist es besser n1n1n1 zu entfernen und die Dateien auf andere Weise versuchen zu retten.
Die Übertragung von Erpressungsprogrammen und die Möglichkeiten bei der Datenwiederherstellung:
N1n1n1 verbreitet sich wie jede andere erpresserische Computerbedrohung. Es besteht der Verdacht, dass das Programm mit Spammails und Malvertising verteilt wird. Schadsoftwareentwickler sind oft clever und finden zahlreiche Wege, um zum Herunterladen von Viren zu überlisten. Sie geben sich zum Beispiel als Repräsentanten einer Behörde oder einer bekannten Organisation aus und senden in ihrem Namen E-Mails mit Dokumenten im Anhang. Wenn man das Dokument allerdings öffnet, wird der Virus auf dem Computer heruntergeladen und automatisch aktiviert. Eine Infizierung mit dem Virus ist umso wahrscheinlicher, wenn sich Sicherheitslücken auf dem System befinden. Um diese zu mindern, müssen die Anwendungen auf dem Computer auf dem Laufenden gehalten und insbesondere die Sicherheitsanwendungen regelmäßig aktualisiert werden. Zudem darf man nicht vergessen, dass solche Viren auch über File-Sharing-Seiten und -Anwendungen verbreitet werden. Wenn man nicht stets vorsichtig ist und auf einen infizierten Link klickt, bahnt sich der N1n1n1-Virus seinen Weg ins System.
Zum Zeitpunkt der Erstellung des Artikels gibt es noch keine Lösung für die Entschlüsselung der Daten, außer als das Geld für den Entschlüsselungsschlüssel zu bezahlen. Jedoch ist diese Art der Datenwiederherstellung nicht gerade verlässlich, da es keine Garantien gibt und die Verbrecher die volle Kontrolle über die Zukunft der Dateien haben. Glücklicherweise sind Fortschritte in der Entwicklung von Datenwiederherstellungsprogrammen zu verzeichnen. Programme wie PhotoRec, R-Studio oder Kaspersky Antiviren-Tools können zum Beispiel wenigstens ein paar Dateien retten. Eine vollständige Systemwiederherstellung ist allerdings zurzeit noch ein Wunschtraum.
Kann man diesen zerstörerischen Virus vom Computer löschen?
Verschwenden Sie am besten keine Zeit und beginnen Sie direkt mit der Entfernung von n1n1n1. Die manuelle Entfernung ist leider häufig sinnlos und eine langwierige Prozedur. Laden Sie daher eine Anti-Spyware wie bspw. FortectIntego oder Malwarebytes herunter und installieren Sie sie, um n1n1n1 automatisch zu beseitigen. Im Erpresserbrief der Hacker werde die Opfer angewiesen die Sicherheitsprogramme zu deaktivieren, weil sie die Installation von Tor behindern. Allerdings ist die Sicherheitsanwendung ihre Trumpfkarte im Kampf gegen die Cyberbedrohung. Nachdem sie den Virus erfolgreich beseitigt hat, können Sie sich nach Programmen umschauen, die in der Wiederherstellung der verschlüsselten Dateien hilfreich sind.
Das Erpressungsprogramm selbst mag zwar nicht wie ein komplexer Virus aussehen, aber trotzdem lässt es sich nicht einfach beseitigen und kann Probleme während der Entfernung verursachen. Sie können in diesem Fall von folgender Anleitung Gebrauch machen.
Anleitung für die manuelle Entfernung des n1n1n1-Virus
Ransomware: Entfernung der Ransomware über den abgesicherten Modus
Wichtig! →Die Anleitung zur manuellen Entfernung von Ransomware ist für Computerlaien möglicherweise zu kompliziert. Für die korrekte Ausführung sind fortgeschrittene IT-Kenntnisse erforderlich, da durch das Löschen oder Beschädigen von wichtigen Systemdateien, Windows nicht mehr korrekt arbeitet. Darüber hinaus kann die manuelle Entfernung Stunden in Anspruch nehmen, bis sie abgeschlossen ist. Wir raten daher dringend zur oben beschriebenen automatischen Methode.
Schritt 1. Greifen Sie auf den abgesicherten Modus mit Netzwerktreibern zu
Die manuelle Entfernung von Malware sollte am besten über den abgesicherten Modus erfolgen.
Windows 7 / Vista / XP
- Klicken Sie auf Start > Herunterfahren > Neu starten > OK.
- Wenn der Computer aktiv wird, drücken Sie mehrmals die Taste F8, bis Sie das Fenster Erweiterte Startoptionen sehen. (Wenn das nicht funktioniert, versuchen Sie F2, F12, Entf, etc., abhängig vom Modell des Motherboards.)
- Wählen Sie aus der Liste Abgesicherter Modus mit Netzwerktreibern aus.
Windows 10 / Windows 8
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Start und wählen Sie Einstellungen.
- Scrollen Sie nach unten und wählen Sie Update und Sicherheit.
- Wählen Sie im linken Bereich des Fensters Wiederherstellung.
- Scrollen Sie nun nach unten zum Abschnitt Erweiterter Start.
- Klicken Sie auf Jetzt neu starten.
- Wählen Sie Problembehandlung.
- Gehen Sie zu Erweiterte Optionen.
- Wählen Sie Starteinstellungen.
- Klicken Sie auf Neu starten.
- Drücken Sie nun auf 5 oder klicken Sie auf 5) Abgesicherten Modus mit Netzwerktreibern aktivieren.
Schritt 2. Beenden Sie verdächtige Prozesse
Der Task-Manager ist ein nützliches Tool, das alle im Hintergrund laufenden Prozesse anzeigt. Gehört einer der Prozesse zu einer Malware, müssen Sie ihn beenden:
- Drücken Sie auf Ihrer Tastatur auf Strg + Umschalt + Esc, um den Task-Manager zu öffnen.
- Klicken Sie auf Mehr Details.
- Scrollen Sie nach unten zum Abschnitt Hintergrundprozesse und suchen Sie nach verdächtige Einträge.
- Klicken Sie den verdächtigen Prozess mit der rechten Maustaste an und wählen Sie Dateipfad öffnen.
- Gehen Sie zurück zu dem Prozess, klicken Sie ihn mit der rechten Maustaste an und wählen Sie Task beenden.
- Löschen Sie den Inhalt des bösartigen Ordners.
Schritt 3. Prüfen Sie den Programmstart
- Drücken Sie auf Ihrer Tastatur auf Strg + Umschalt + Esc, um den Task-Manager zu öffnen.
- Gehen Sie zum Reiter Autostart.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das verdächtige Programm und wählen Sie Deaktivieren.
Schritt 4. Löschen Sie die Dateien des Virus
Zu Malware gehörende Dateien können sich an beliebige Stellen auf dem Computer verstecken. Hier einige Anweisungen, die bei der Suche helfen können:
- Geben Sie Datenträgerbereinigung in der Windows-Suche ein und drücken Sie auf die Eingabetaste.
- Wählen Sie das zu bereinigende Laufwerk aus (C: ist normalerweise das Hauptlaufwerk und auch wahrscheinlich das Laufwerk, in dem sich bösartige Dateien befinden).
- Blättern Sie durch die Liste der zu löschenden Dateien und wählen Sie die folgenden aus:
Temporäre Internetdateien
Downloads
Papierkorb
Temporäre Dateien - Wählen Sie Systemdateien bereinigen.
- Des Weiteren empfiehlt es sich nach bösartigen Dateien in den folgenden Ordnern zu suchen (geben Sie jeden Eintrag in die Windows-Suche ein und drücken Sie die Eingabetaste):
%AppData%
%LocalAppData%
%ProgramData%
%WinDir%
Wenn Sie fertig sind, starten Sie den PC in den normalen Modus.
Entfernen Sie n1n1n1 mit System Restore
-
Schritt 1: Starten Sie den Computer in den Modus Safe Mode with Command Prompt
Windows 7 / Vista / XP- Klicken Sie auf Start → Shutdown → Restart → OK.
- Sobald der Computer aktiv wird, sollten Sie anfangen mehrmals F8 zu drücken bis Sie das Fenster Advanced Boot Options sehen.
- Wählen Sie Command Prompt von der Liste
Windows 10 / Windows 8- Drücken Sie im Windows-Anmeldebildschirm auf den Button Power. Halten Sie nun auf Ihrer Tastatur Shift gedrückt und klicken Sie auf Restart..
- Wählen Sie nun Troubleshoot → Advanced options → Startup Settings und drücken Sie zuletzt auf Restart.
- Wählen Sie, sobald der Computer aktiv wird, im Fenster Startup Settings Enable Safe Mode with Command Prompt.
-
Schritt 2: Stellen Sie Ihre Systemdateien und -einstellungen wieder her.
- Sobald das Fenster Command Prompt auftaucht, geben Sie cd restore ein und klicken Sie auf Enter.
- Geben Sie nun rstrui.exe ein und drücken Sie erneut auf Enter..
- Wenn ein neues Fenster auftaucht, klicken Sie auf Next und wählen Sie einen Wiederherstellungspunkt, der vor der Infiltrierung von n1n1n1 liegt. Klicken Sie anschließend auf Next.
- Klicken Sie nun auf Yes, um die Systemwiederherstellung zu starten.
Bonus: Wiederherstellung der Daten
Die oben aufgeführte Anleitung soll dabei helfen n1n1n1 vom Computer zu entfernen. Für die Wiederherstellung der verschlüsselten Dateien empfehlen wir eine ausführliche Anleitung von den Sicherheitsexperten von dieviren.de zu nutzen.Wenn Ihre Dateien von n1n1n1 verschlüsselt worden sind, haben Sie für die Wiederherstellung mehrere Möglichkeiten:
Data Recovery Pro
Es gibt kaum Informationen über die Funktionsweise des Virus, aber trotzdem ist Data Recovery Pro zumindest einen Versuch wert.
- Data Recovery Pro herunterladen;
- Führen Sie die Schritte der Data Recovery aus und installieren Sie das Programm auf dem Computer;
- Starten Sie es und scannen Sie den Computer nach Dateien, die von n1n1n1 verschlüsselt worden sind;
- Stellen Sie sie wieder her.
Hilft die Systemwiederherstellung?
In manchen Fällen hilft es den Computer mithilfe der Systemwiederherstellung zu einem früheren Zeitpunkt zurückzusetzen, wodurch man nicht nur der Bedrohung entgeht, sondern auch die Dateien vor ihrer Verschlüsselung rettet.
- Suchen Sie nach einer verschlüsselten Datei, die Sie wiederherstellen möchten und führen Sie einen Rechtsklick darauf aus;
- Selektieren Sie “Properties” und gehen Sie zum Reiter “Previous versions”;
- Kontrollieren Sie hier unter “Folder versions” alle verfügbaren Kopien. Wählen Sie die Version aus, die Sie wiederherstellen möchten und klicken Sie auf “Restore”.
Shadow Explorer kann sich als nützlich erweisen
Nur wenige Erpressungsprogramme löschen die Schattenkopien. Es ist noch nicht bekannt, ob dieser Virus im Einzelnen die Kopien der Dateien löscht. Shadow Explorer könnte also durchaus die Lösung des Problems sein.
- Laden Sie Shadow Explorer (http://shadowexplorer.com/) herunter;
- Folgen Sie den Anweisungen des Einrichtungsassistenten von Shadow Explorer und installieren Sie die Anwendung auf dem Computer;
- Starten Sie das Programm und wählen Sie mithilfe des Auswahlmenüs oben links in der Ecke ihre Festplatte mit den verschlüsselten Daten aus. Kontrollieren Sie die vorhandenen Ordner;
- Führen Sie auf den wiederherzustellenden Ordner einen Rechtsklick aus und wählen Sie “Export”. Sie können ebenfalls auswählen, wo der Ordner wiederhergestellt werden soll.
Als Letztes sollten Sie sich natürlich immer über den Schutz vor Crypto-Ransomware Gedanken machen. Um den Computer vor n1n1n1 und anderer Ransomware zu schützen, sollten Sie eine bewährte Anti-Spyware, wie beispielsweise FortectIntego, SpyHunter 5Combo Cleaner oder Malwarebytes, nutzen.
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Wählen Sie den richtigen Webbrowser und sorgen Sie für mehr Sicherheit mit einem VPN
Online-Spionage hat in den letzten Jahren an Dynamik gewonnen und Internetnutzer interessieren sich immer mehr dafür, wie sie ihre Privatsphäre schützen können. Eines der grundlegenden Methoden, um für eine extra Schutzschicht zu sorgen, ist: Die Wahl eines privaten und sicheren Webbrowsers.
Es ist jedoch möglich, noch eine zusätzliche Schutzebene hinzuzufügen und ein völlig anonymes Surfen im Internet zu schaffen, und zwar mithilfe dem VPN Private Internet Access. Die Software leitet den Datenverkehr über verschiedene Server um, so dass Ihre IP-Adresse und geografischer Standort getarnt bleiben. Die Kombination aus einem sicheren Webbrowser und einem VPN für den privaten Internetzugang ermöglicht es im Internet zu surfen, ohne das Gefühl zu haben, von Kriminellen ausspioniert oder ins Visier genommen zu werden.
Sichern Sie Ihre Dateien für den Fall eines Malware-Angriffs
Softwareprobleme aufgrund Malware oder direkter Datenverlust dank Verschlüsselung können zu Geräteproblemen oder zu dauerhaften Schäden führen. Wenn man allerdings aktuelle Backups besitzt, kann man sich nach solch einem Vorfall leicht retten und zurück an die Arbeit gehen.
Es ist daher wichtig, nach Änderungen am Gerät auch die Backups zu aktualisieren, sodass man zu dem Punkt zurückkehren kann, an dem man zuvor gearbeitet hat, bevor eine Malware etwas verändert hat oder sonstige Probleme mit dem Gerät auftraten und Daten- oder Leistungsverluste verursachten.
Wenn Sie von jedem wichtigen Dokument oder Projekt die vorherige Version besitzen, können Sie Frustration und Pannen vermeiden. Besonders nützlich sind sie, wenn Malware wie aus dem Nichts auftaucht. Verwenden Sie Data Recovery Pro für die Systemwiederherstellung.