Cyberangriffe haben um 50 Prozent zugenommen, damit sind Unternehmen in noch größerer Gefahr

2021 war ein Jahr voller Arbeit für Cyberkriminelle, aber auch Unternehmen, die nach den Angriffen ihren Betrieb wieder aufbauen mussten

Das Jahr 2021 begann mit einem Paukenschlag, als die Schwachstelle Log4Shell zu Millionen von Cyberangriffen führte. Während des Höhepunkts zählte man etwa 1,8 Millionen Angriffe auf Unternehmen und über 70 verschiedene neue Malware-Familien, die die Schwachstelle ausnutzten. Dieser bedrohliche Umstand führte zu einem globalen Rekord: ein Spitzenwert von 925 Cyberangriffen pro Woche und Unternehmen. Allerdings gab es im gesamten Jahr 2021 und schon vor Log4Shell einen Aufwärtstrend in der Anzahl an Cyberangriffen.

Insgesamt gab es 2021 einen wöchentlichen Anstieg von 50% von Angriffen auf Unternehmensnetzwerke im Vergleich zum Jahr 2020. Dies sollte keine große Überraschung sein. Im Jahr 2021 gab es mehrere Cyberangriffe auf höchster Ebene. Colonial Pipeline, Brenntag, Acer und KASEYA sind nur einige der wichtigsten Beispiele hierfür. Berichten zufolge wird jede Woche eines von 61 Unternehmen weltweit von Ransomware befallen.

Forscher von Check Point geben an, dass im Jahr 2021 die beliebtesten Ziele der Bildungs- und Forschungssektor waren. In diesem Bereich gab es durchschnittlich 1.605 Angriffe pro Organisation pro Woche. Der Regierungs- und Militärsektor war ebenfalls ein wichtiges Ziel und verzeichnete 1.136 Angriffe pro Woche, was einem Anstieg von 47 % gegenüber 2020 entspricht. An dritter Stelle steht die Kommunikationsbranche mit 1.079 Angriffen pro Woche und Unternehmen, was einem Anstieg von 51 % entspricht.

Für Kriminelle ist der Standort von Belang

Wenn es bei der Auswahl von Organisationen als potenzielles Ziel geht, spielt die geografische Lage eine Rolle. Nach den jüngsten Daten verzeichnete Afrika im Jahr 2021 das höchste Angriffsvolumen. In einer Woche wurden auf diesem Kontinent durchschnittlich 1.582 Angriffe pro Organisation verübt. Dies entspricht einem Anstieg von 13 % gegenüber 2020. Afrika ist aufgrund seiner neuartigen Herangehensweise an Cyberbedrohungen ein häufiges Ziel für Cyberkriminelle.

Die Region Asien-Pazifik liegt mit 1.353 wöchentlichen Angriffen pro Unternehmen und einem Anstieg von 25 % gegenüber dem Vorjahr an zweiter Stelle. Lateinamerika folgt mit 1.118, Europa mit 670 und Nordamerika mit durchschnittlich 503 wöchentlichen Angriffen pro Unternehmen. Mehr oder weniger jedes Land und jeder Kontinent kann von kriminellen Machenschaften und Taktiken betroffen sein.

Aus diesem Grund ist eine gute Vorbereitung ein Muss. Zu den häufigsten Cyberbedrohungen gehören nicht nur Hackerangriffe, sondern auch Daten- und Identitätsdiebstahl, das Eindringen von Schadsoftware, Phishing, Cyberstalking und vieles mehr. Da Cyberkriminelle immer raffinierter werden, werden auch die verschiedenen IT-Sicherheitsprogramme immer ausgeklügelter. In erster Linie sollten sich Internetnutzer und Mitarbeiter von Unternehmen über die grundlegenden Fragen der Cybersicherheit informieren.

Unternehmen sehen keinen Bedarf an präventive Maßnahmen

Viele Cyberangriffe haben schwerwiegende Folgen, beeinträchtigen die Existenz von Unternehmen und verursachen Störungen für die Benutzer. Dennoch scheint es den Unternehmen an einem angemessenen Rahmen zu fehlen, im Bedarfsfall schnell zu reagieren und die erlittene Sicherheitsverletzung aufzudecken. In einigen Fällen stehen die Versicherungen der Unternehmen und das Anwaltsgeheimnis einer vollständigen Transparenz im Wege.

In den jüngsten Fällen mit weltweit großen Unternehmen waren die Anwälte in der Regel an jeder Kommunikation beteiligt und damit auch an der Bekanntgabe der Sicherheitsverletzung. Aus diesem Grund werden oftmals Informationen zurückgehalten. Informationen über die Bewertung der Sicherheitsverletzung, die die Unternehmen möglicherweise durchführen müssen, oder sogar Einzelheiten über mögliche Auszahlungen werden normalerweise geheim gehalten. Hierdurch erfährt die Öffentlichkeit fast nie das wahre Ausmaß des Angriffs.

Über den Autor
Ugnius Kiguolis
Ugnius Kiguolis - Experte in der Schadsoftwareentfernung

Ugnius Kiguolis ist ein professioneller Schadsoftware-Analytiker und der Gründer und Besitzer von Dieviren.de. Zurzeit übernimmt er die Position des Chefredakteurs.

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