Virus Sage entfernen (Virenentfernungsanleitung) - aktualisiert Apr 2021
Anleitung für die Entfernung des Sage-Virus
Was ist Sage?
Sage, ein Erpressungsprogramm mit einer benutzerfreundlichen Zahlungsseite
Der Sage-Virus erinnert uns stark an das Erpressungsprogramm Cerber, welches für jedes seiner Opfer eine informative und gut organisierte persönliche Zahlungsseite bereitstellt. Sage ist ebenfalls ein Computervirus, der auf illegale und betrügerische Weise das System infiltriert. Zudem verschlüsselt der Virus die Dateien mit RSA-4096 und kennzeichnet sie mit .sage. Der private Schlüssel befindet sich auf den Servern der Cyberkriminellen und ist unzugänglich. Der Virus ersetzt das Hintergrundbild des Computers außerdem durch die Datei AVuKmu.bmp, welches Informationen über den Angriff enthält. Das Hintergrundbild weist das Opfer an den Browser Tor herunterzuladen und auf eine geheime Zahlungsseite zuzugreifen. Um auf die Seite zugreifen zu können, muss man seine persönliche ID kennen, die in der Datei !Recovery_AVuKmu.txt und !Recovery_AVuKmu.html zu finden ist. Die persönliche Zahlungsseite ist mit Sage User Area betitelt und in fünf Abschnitten unterteilt – Home, Payment, Test Decryption, Instructions und Support.
Im Abschnitt Home findet man den Betrag des geforderten Lösegelds (0,73962 BTC, also ungefähr 660€) und ein Countdown für die Bezahlfrist. Den bereitgestellten Informationen zufolge wird der einzigartige Entschlüsselungsschlüssel „zerstört“, wenn die Frist überstrichen wird. Auf der Seite Payment wird erklärt, wie man Bitcoins erwerben kann. Interessant ist, dass die Erpresser für jedes Opfer ein eigenes Bitcoin-Wallet eingerichtet haben. Die Betroffenen überweisen ihr Geld also nicht an das gleiche Konto, sondern an tausend verschiedenen Bitcoin-Wallets. Des Weiteren stellen die Kriminellen einen QR-Code des Bitcoin-Wallets bereit, damit bei der Überweisung keine Fehler entstehen. Wie bei Cerber und anderen fortschrittlicheren Erpressungsprogrammen bietet auch Sage das Entschlüsseln einer Datei kostenlos an. Auf diese Weise hat das Opfer einen „Beweis“ dafür, dass die Erpresser wirklich die Dateien entschlüsseln können. Wie der Sage Decryptor funktioniert, wird im Abschnitt Instructions erklärt. Darüber hinaus kann man über die Seite Support mit den Autoren der Schadsoftware in Kontakt treten.
Die Schadsoftware hinterlegt diverse Dateien auf dem System. Weniger erfahrene Computernutzer werden daher Schwierigkeiten haben alle ausfindig zu machen. Wir empfehlen aus diesem Grund nachdrücklich die Infizierung mit einer Anti-Malware wie FortectIntego oder SpyHunter 5Combo Cleaner zu beseitigen. Bevor Sie die Entfernung angehen, sollten Sie natürlich gut in Erwägung ziehen was für eine Anti-Malware Sie nutzen möchten. Wenn Sie bereits eine installiert haben, starten Sie den Computer in den abgesicherten Modus mit Netzwerktreibern und aktualisieren Sie das Programm zuerst. Wenn Sie keine Anti-Malware besitzen, können Sie gerne von unseren empfohlenen Programmen Gebrauch machen oder eine andere zuverlässige Anti-Malware zurate ziehen. Hilfreiche Beurteilungen über die diversen Sicherheitsprogramme finden Sie in unserem Abschnitt Software.
Wie konnte man sich mit diesem schädlichen Virus infizieren?
Der Sage-Virus wird mit modernen Methoden verbreitet. In den meisten Fällen kann Schadsoftware von schädlichen Webseiten, kompromittierten Seiten, betrügerischen E-Mail-Anhängen, verseuchten Anzeigen oder Exploit-Kits heruntergeladen werden. In manchen Fällen kann Schadsoftware auch von legitimen Programmen installiert werden. Allerdings nur, wenn man das legitime Programm von einer dubiosen Webseite heruntergeladen hat. Manchmal ist es sogar leicht einen Angriff zu verhindern. Die große Mehrheit der schädlichen Programme wird jedoch mit Trojanern übertragen und ist demzufolge gut getarnt. Die Schadprogramme können vorgeben legitime Updates für Flash Player oder Java zu sein, sowie sich als kostenlose Spiele, Dateien, Dokumente und ähnlich ungefährlich Aussehendes tarnen. Wenn man solch eine Datei oder solch ein Programm öffnet, infiziert sich der Computer umgehend. Für diese Situationen empfehlen wir dringendst den Computer mit einer Anti-Malware zu schützen.
Wie entfernt man Sage und entschlüsselt die Dateien?
Der Sage-Virus hinterlässt eine Vielzahl schädlicher Dateien, sowie AVuKmu.bmp, 1.tmp, 1.tmp, hPBic1zL.tmp, VIxkxhFa.lnk und mehr. Darüber hinaus fügt er sich zum Autostart hinzu, sodass er bei jedem Neustart des Computers wieder ausgeführt wird. Um Sage zu entfernen, starten Sie den Computer am besten in den abgesicherten Modus mit Netzwerktreibern. Eine Anleitung hierfür finden Sie weiter unten. Bitte beginnen Sie die Entfernung nicht ohne, dass Sie den Computer wie beschrieben neugestartet haben, denn der Virus kann sonst das Antivirenprogramm blockieren. Obwohl wir zurzeit keine 100% wirksamen Tools für die Entschlüsselung von .sage-Dateien bieten können, lohnt es sich dennoch einen Blick auf die unten aufgeführten verfügbaren Optionen zu werfen.
Anleitung für die manuelle Entfernung des Sage-Virus
Ransomware: Entfernung der Ransomware über den abgesicherten Modus
Wichtig! →Die Anleitung zur manuellen Entfernung von Ransomware ist für Computerlaien möglicherweise zu kompliziert. Für die korrekte Ausführung sind fortgeschrittene IT-Kenntnisse erforderlich, da durch das Löschen oder Beschädigen von wichtigen Systemdateien, Windows nicht mehr korrekt arbeitet. Darüber hinaus kann die manuelle Entfernung Stunden in Anspruch nehmen, bis sie abgeschlossen ist. Wir raten daher dringend zur oben beschriebenen automatischen Methode.
Schritt 1. Greifen Sie auf den abgesicherten Modus mit Netzwerktreibern zu
Die manuelle Entfernung von Malware sollte am besten über den abgesicherten Modus erfolgen.
Windows 7 / Vista / XP
- Klicken Sie auf Start > Herunterfahren > Neu starten > OK.
- Wenn der Computer aktiv wird, drücken Sie mehrmals die Taste F8, bis Sie das Fenster Erweiterte Startoptionen sehen. (Wenn das nicht funktioniert, versuchen Sie F2, F12, Entf, etc., abhängig vom Modell des Motherboards.)
- Wählen Sie aus der Liste Abgesicherter Modus mit Netzwerktreibern aus.
Windows 10 / Windows 8
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Start und wählen Sie Einstellungen.
- Scrollen Sie nach unten und wählen Sie Update und Sicherheit.
- Wählen Sie im linken Bereich des Fensters Wiederherstellung.
- Scrollen Sie nun nach unten zum Abschnitt Erweiterter Start.
- Klicken Sie auf Jetzt neu starten.
- Wählen Sie Problembehandlung.
- Gehen Sie zu Erweiterte Optionen.
- Wählen Sie Starteinstellungen.
- Klicken Sie auf Neu starten.
- Drücken Sie nun auf 5 oder klicken Sie auf 5) Abgesicherten Modus mit Netzwerktreibern aktivieren.
Schritt 2. Beenden Sie verdächtige Prozesse
Der Task-Manager ist ein nützliches Tool, das alle im Hintergrund laufenden Prozesse anzeigt. Gehört einer der Prozesse zu einer Malware, müssen Sie ihn beenden:
- Drücken Sie auf Ihrer Tastatur auf Strg + Umschalt + Esc, um den Task-Manager zu öffnen.
- Klicken Sie auf Mehr Details.
- Scrollen Sie nach unten zum Abschnitt Hintergrundprozesse und suchen Sie nach verdächtige Einträge.
- Klicken Sie den verdächtigen Prozess mit der rechten Maustaste an und wählen Sie Dateipfad öffnen.
- Gehen Sie zurück zu dem Prozess, klicken Sie ihn mit der rechten Maustaste an und wählen Sie Task beenden.
- Löschen Sie den Inhalt des bösartigen Ordners.
Schritt 3. Prüfen Sie den Programmstart
- Drücken Sie auf Ihrer Tastatur auf Strg + Umschalt + Esc, um den Task-Manager zu öffnen.
- Gehen Sie zum Reiter Autostart.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das verdächtige Programm und wählen Sie Deaktivieren.
Schritt 4. Löschen Sie die Dateien des Virus
Zu Malware gehörende Dateien können sich an beliebige Stellen auf dem Computer verstecken. Hier einige Anweisungen, die bei der Suche helfen können:
- Geben Sie Datenträgerbereinigung in der Windows-Suche ein und drücken Sie auf die Eingabetaste.
- Wählen Sie das zu bereinigende Laufwerk aus (C: ist normalerweise das Hauptlaufwerk und auch wahrscheinlich das Laufwerk, in dem sich bösartige Dateien befinden).
- Blättern Sie durch die Liste der zu löschenden Dateien und wählen Sie die folgenden aus:
Temporäre Internetdateien
Downloads
Papierkorb
Temporäre Dateien - Wählen Sie Systemdateien bereinigen.
- Des Weiteren empfiehlt es sich nach bösartigen Dateien in den folgenden Ordnern zu suchen (geben Sie jeden Eintrag in die Windows-Suche ein und drücken Sie die Eingabetaste):
%AppData%
%LocalAppData%
%ProgramData%
%WinDir%
Wenn Sie fertig sind, starten Sie den PC in den normalen Modus.
Entfernen Sie Sage mit System Restore
-
Schritt 1: Starten Sie den Computer in den Modus Safe Mode with Command Prompt
Windows 7 / Vista / XP- Klicken Sie auf Start → Shutdown → Restart → OK.
- Sobald der Computer aktiv wird, sollten Sie anfangen mehrmals F8 zu drücken bis Sie das Fenster Advanced Boot Options sehen.
- Wählen Sie Command Prompt von der Liste
Windows 10 / Windows 8- Drücken Sie im Windows-Anmeldebildschirm auf den Button Power. Halten Sie nun auf Ihrer Tastatur Shift gedrückt und klicken Sie auf Restart..
- Wählen Sie nun Troubleshoot → Advanced options → Startup Settings und drücken Sie zuletzt auf Restart.
- Wählen Sie, sobald der Computer aktiv wird, im Fenster Startup Settings Enable Safe Mode with Command Prompt.
-
Schritt 2: Stellen Sie Ihre Systemdateien und -einstellungen wieder her.
- Sobald das Fenster Command Prompt auftaucht, geben Sie cd restore ein und klicken Sie auf Enter.
- Geben Sie nun rstrui.exe ein und drücken Sie erneut auf Enter..
- Wenn ein neues Fenster auftaucht, klicken Sie auf Next und wählen Sie einen Wiederherstellungspunkt, der vor der Infiltrierung von Sage liegt. Klicken Sie anschließend auf Next.
- Klicken Sie nun auf Yes, um die Systemwiederherstellung zu starten.
Bonus: Wiederherstellung der Daten
Die oben aufgeführte Anleitung soll dabei helfen Sage vom Computer zu entfernen. Für die Wiederherstellung der verschlüsselten Dateien empfehlen wir eine ausführliche Anleitung von den Sicherheitsexperten von dieviren.de zu nutzen.Die Daten lassen sich leider nur vollständig wiederherstellen, wenn man Back-ups angefertigt hat. Andernfalls sind die Aussichten nicht sehr rosig, wenn nicht sogar hoffnungslos.
Wenn Ihre Dateien von Sage verschlüsselt worden sind, haben Sie für die Wiederherstellung mehrere Möglichkeiten:
Suchen Sie die von Windows erstellten Vorgängerversionen
Wenn Sie in der Vergangenheit die Systemwiederherstellung aktiviert hatten, können Sie mit den Vorgängerversionen die wichtigsten Dateien wiederherstellen. Führen Sie hierfür diese Schritte aus:
- Suchen Sie nach einer verschlüsselten Datei, die Sie wiederherstellen möchten und führen Sie einen Rechtsklick darauf aus;
- Selektieren Sie “Properties” und gehen Sie zum Reiter “Previous versions”;
- Kontrollieren Sie hier unter “Folder versions” alle verfügbaren Kopien. Wählen Sie die Version aus, die Sie wiederherstellen möchten und klicken Sie auf “Restore”.
Als Letztes sollten Sie sich natürlich immer über den Schutz vor Crypto-Ransomware Gedanken machen. Um den Computer vor Sage und anderer Ransomware zu schützen, sollten Sie eine bewährte Anti-Spyware, wie beispielsweise FortectIntego, SpyHunter 5Combo Cleaner oder Malwarebytes, nutzen.
Für Sie empfohlen
Wählen Sie den richtigen Webbrowser und sorgen Sie für mehr Sicherheit mit einem VPN
Online-Spionage hat in den letzten Jahren an Dynamik gewonnen und Internetnutzer interessieren sich immer mehr dafür, wie sie ihre Privatsphäre schützen können. Eines der grundlegenden Methoden, um für eine extra Schutzschicht zu sorgen, ist: Die Wahl eines privaten und sicheren Webbrowsers.
Es ist jedoch möglich, noch eine zusätzliche Schutzebene hinzuzufügen und ein völlig anonymes Surfen im Internet zu schaffen, und zwar mithilfe dem VPN Private Internet Access. Die Software leitet den Datenverkehr über verschiedene Server um, so dass Ihre IP-Adresse und geografischer Standort getarnt bleiben. Die Kombination aus einem sicheren Webbrowser und einem VPN für den privaten Internetzugang ermöglicht es im Internet zu surfen, ohne das Gefühl zu haben, von Kriminellen ausspioniert oder ins Visier genommen zu werden.
Sichern Sie Ihre Dateien für den Fall eines Malware-Angriffs
Softwareprobleme aufgrund Malware oder direkter Datenverlust dank Verschlüsselung können zu Geräteproblemen oder zu dauerhaften Schäden führen. Wenn man allerdings aktuelle Backups besitzt, kann man sich nach solch einem Vorfall leicht retten und zurück an die Arbeit gehen.
Es ist daher wichtig, nach Änderungen am Gerät auch die Backups zu aktualisieren, sodass man zu dem Punkt zurückkehren kann, an dem man zuvor gearbeitet hat, bevor eine Malware etwas verändert hat oder sonstige Probleme mit dem Gerät auftraten und Daten- oder Leistungsverluste verursachten.
Wenn Sie von jedem wichtigen Dokument oder Projekt die vorherige Version besitzen, können Sie Frustration und Pannen vermeiden. Besonders nützlich sind sie, wenn Malware wie aus dem Nichts auftaucht. Verwenden Sie Data Recovery Pro für die Systemwiederherstellung.