Adware und Browser-Hijacker nehmen nun den 2. Platz unter Schadsoftware ein
Das erste halbe Jahr von 2015 kann als Zeit der Adware und Browser-Hijacker bezeichnet werden. Sicherheitsexperten haben bereits bekannt gegeben, dass Adware und Hijacker nun in der Liste der Schadsoftware an der 2. Stelle stehen. Ende 2013 befanden sie sich lediglich auf dem fünften Platz und Ende 2012 sogar nur auf dem siebten (!) Platz. Trojaner sind nach wie vor die gängigsten Bedrohungen. Trotzdem ist es mehr als offensichtlich, dass Adware unglaubliche Größen angenommen hat.
Wie lässt sich dies erklären? Hacker haben zunächst einmal mit der Hilfe von solchen potenziell unerwünschten Programmen eine bessere Möglichkeit Geld zu machen. Sie müssen sich nicht mehr die Mühen machen die Computer mit Banktrojaner zu infizieren und Geld von Banken zu stehlen, die sich ständig neuen Technologien anpassen, wie beispielsweise die Anmeldung in 2 Schritten. Es müssen lediglich Benutzer nach Partner-Webseiten weitergeleitet werden und damit erzielen sie bereits ein Einkommen. Ein Auftauchen von kommerziellen Pop-up-Anzeigen während des Internetsurfens scheint außerdem nicht besorgniserregend zu sein. Betroffene schließen einfach weiterhin diese Anzeigen, ohne dass sie sich darüber im Klaren sind, dass die Computer infiziert wurden. Dies führt aber bedauerlicherweise sehr schnell dazu, dass man Daten über sich preisgibt, welche typischerweise von Adware und Hijackern gesammelt werden. Außerdem kann man zu bedenklichen Webseiten weitergeleitet werden auf denen weitere bedenkliche Programme beworben werden. Warum sollte man sich damit herumschlagen müssen?
Was könnte also ein Hinweis darauf sein, dass sich eine Adware bzw. ein Hijacker auf dem Computer versteckt? Als Erstes sind jegliche Veränderungen in der Startseite und/oder Standardsuchmaschine ein Anzeichen. Falls Sie also delta-homes.com [delta-homes.com], isearch.omiga-plus.com [isearch.omiga-plus.com], mystartsearch.com [mystartsearch.com] oder eine andere Suchmaschine anstelle Ihrer bisherigen Lieblingssuchmaschine entdeckt haben, sollten Sie den Computer mit Ihrem Antivirenprogramm oder Ihrer Anti-Spyware scannen. Laut Analytikern, die sich mit der Computersicherheit beschäftigen, sind dies die gängigsten Browser-Hijacker. Es gibt allerdings trotzdem zig andere Browser-Hijacker, die rege in dem ersten halben Jahr von 2015 verbreitet wurden. All diese Bedrohungen haben die Fähigkeit bearbeitete Suchergebnisse einzublenden und Betroffene nach gewünschte Webseiten weiterzuleiten.
Das zweite Anzeichen, dass eine Adware oder ein anderes potenziell unerwünschtes Programm ohne Zustimmung in den Computer eingedrungen ist, ist das Auftauchen von störenden Anzeigen. Es gibt wahrscheinlich keine Computernutzer, die noch nicht Anzeigen von AdChoices beim Internetsurfen gesehen haben. Es können bei den Suchen im Internet aber auch Pop-ups von ‚Reimage‘ PC Repair Online, Picexa und Ähnliche auftreten. Die gefährlichsten davon sind diejenigen, die fehlende Updates melden. In den Pop-ups wird der Betroffene nämlich dann darüber informiert, dass er Programme wie Java, Flash Player, FLV Player, Download-Manager oder irgendwelche Browser aktualisieren muss. Dies ist natürlich lediglich ein Trick, um den Betroffenen dazu zu bringen diese „Updates“ herunterzuladen. In Wahrheit handelt es sich hier aber lediglich um andere potenziell unerwünschte Programme oder sogar Viren.
Als Letztes können noch suspekte Verlangsamungen in den Webbrowsern bemerkt werden, wenn sich eine Adware oder ein Browser-Hijacker auf dem Computer befindet. Der Grund dafür ist, dass diese Bedrohungen ihre eigenen Komponenten in jeden auf dem System befindlichen Webbrowsern hinzufügen können.
Ransomware wie Cryptolocker oder CTB Locker sind allerdings immer noch die gefährlichsten Bedrohungen. Während Browser-Hijacker und Adware hinterrücks arbeiten und die Privatsphäre gefährden und zum Identitätsdiebstahl führen können oder in schlimmen Fällen sogar die Infiltrierung von Schadsoftware verursachen, kann Ransomware alle Dateien auf dem Computer verschlüsseln und diese nutzlos machen. Für die Entschlüsselung der Dateien wird dann ein Lösegeld verlangt, welches 100 Euro, 500 Euro oder sogar mehr betragen kann…