Virus Zepto entfernen (Entfernungsanleitung) - aktualisiert 2021
Der Zepto-Virus, eine neue Variante von Locky
Das Erpressungsprogramm[1] Zepto ist quasi der neue Locky-Virus und ein Bruder der neulich herausgebrachten Schadsoftware Bart. Zepto verschlüsselt die Dateien mit RSA-2048 und AES-128[2], macht sie unzugänglich und ersetzt nach dem Verschlüsselungsprozess den Desktop-Hintergrund mit einem Bild, welches Informationen über den Virus und den Vorgang auf dem Computer bereitstellt.
Während des Verschlüsselungsprozesses ersetzt der Virus die Dateinamen mit langen Codes. Die Codes starten mit der ID des Opfers und enden mit zufälligen Zeichen und .zepto. Wenn die ID des Opfers beispielsweise A4E2H02F74165D00 lautet, dann wird die verschlüsselte Datei nach dem Schema A4E2H02F-7416-5D00-[4 zufällige Zeichen]-[12 zufällige Zeichen].zepto umbenannt.
Wie jeder andere lösegeldfordernde Virus, wird auch hier in mehreren Ordnern eine Lösegeldforderung hinterlegt, wo Informationen über den Entschlüsselungsprozess zu finden sind. Die Datei ist dann gewöhnlich wie folgt benannt: _[2 Zeichen]_HELP_instructions.html und _[2 Zeichen]_HELP_instructions.txt.
In dieser Datei wird angegeben, dass es für die Entschlüsselung der Dateien keine andere Möglichkeit als die Bezahlung des Lösegelds gibt, womit man den privaten Schlüssel und das Entschlüsselungsprogramm bekommt, gefolgt von Anweisungen, wie man mit Tor auf die Bezahlungsseite von Zepto gelangt.
Wir haben auf der Bezahlungsseite entdeckt, dass der Locky Decryptor für einen Preis von 4 Bitcoins (zurzeit 2400 Euro) zum Kauf angeboten wird. Die Gauner haben anscheinend, nachdem sie erfahren haben, wie viele Opfer das Lösegeld bezahlt haben[3], den Preis beträchtlich erhöht.
Fragen über Zepto virus
Zepto ist ein neuer Virus und bedauerlicherweise gibt es auch noch kein Gegenmittel. Es ist außerdem sehr unwahrscheinlich, dass Schadsoftwareforscher in absehbarer Zeit ein Entschlüsselungsprogramm entwickeln werden. Schließlich wurde Zepto von denselben Kriminellen entwickelt, die Locky erstellt haben.
Der Virus war und ist immer noch einer der erfolgreichsten Erpressungsprogramme und jedes Bestreben für die Erstellung von Entschlüsselungsprogrammen ist missglückt. Bedauerlicherweise scheinen die Cyberkriminellen zu wissen, was sie tun und nutzen ihre Programmierfertigkeiten zu ihrem Vorteil, denn für die schädlichen Programme scheint es keinerlei Lösung zu geben.
Wenn Sie sich diesen Artikel durchlesen und Ihr Computer noch nicht infiziert ist, beachten Sie bitte folgende Maßnahmen, damit Sie den Computer vor Zepto schützen können:
- Installieren Sie eine Anti-Malware auf dem Computer, um ihn vor schädlichen Viren zu schützen.
- Halten Sie Ihre Software auf den aktuellsten Stand. Aktivieren Sie ruhig automatische Updates[4].
- SICHERN Sie Ihre Dateien. Dies ist die einzig sichere Lösung, um Daten vor einer Verschlüsselung zu schützen. Erstellen Sie also Kopien von Ihren Dateien und speichern Sie sie auf externe Festplatten oder USB-Sticks und trennen Sie das Gerät anschließend vom Computer. Wenn Sie mit einem Erpressungsprogramm infiziert wurden, können Sie einfach von Ihren Datensicherungen Gebrauch machen.
- Öffnen Sie keine suspekten E-Mails oder deren angehangenen Dateien! Cyberkriminelle verbreiten diesen Virus, indem sie irreführende Nachrichten an tausende E-Mail-Konten schicken und behaupten Rechnungen, Telefonrechnungen, Strafzettel, Lebensläufe oder ähnliche wichtige Dokumente zu liefern.
Wie verbreitet sich der Virus?
Wie bereits erwähnt, erstellen die Virenherausgeber gefälschte E-Mail-Konten, geben ihnen vertrauenswürdige Namen und verschicken offiziell aussehende Dateien, gewöhnlich Word-Dokumente[5]. Die Gauner verstecken ihren schädlichen Code meist in einer Word-Datei namens „Invoice“, „Rechnung“ oder Ähnliches.
Der schädliche Code wird dann mit der Makrofunktion von Word ausgeführt. Versuchen Sie das also zu vermeiden, wenn Sie nach dem Öffnen eines via E-Mail erhaltenen Word-Dokuments einen merkwürdig aussehenden Text sehen. Zudem können auch JS-Dateien versendet werden, welche den schädlichen Code bereits durch das alleinige Öffnen der Datei aktiviert.
Wir empfehlen im Allgemeinen keine Inhalte im Internet anzuklicken oder zu öffnen, wenn man sich ihrer Sicherheit nicht gewiss ist. Cyberkriminelle nutzen zahlreiche Maschen, um Computernutzer zu überlisten. Es kann ziemlich schwer fallen mit allen sicherheitsrelevanten Neuigkeiten auf dem Laufenden zu bleiben und so alle Infizierungsquellen zu kennen.
Wir raten daher dringendst dazu den Computer mit einer Anti-Malware auszustatten, Daten zu sichern und von suspekten E-Mails und Webseiten fernzubleiben. Weitere Informationen über Vorkehrungen für einen Zepto-Angriff finden Sie in diesem Artikel – Wie schütze ich den Computer vor Locky? 5 Tipps, um die Kontrolle zu erlangen.
Wie entferne ich das Erpressungsprogramm Zepto?
Die Entfernung von Zepto ist ein komplizierter Prozess und sollte nicht manuell durchgeführt werden. Selbst qualifizierte Schadsoftwareforscher empfinden die Entfernung dieser Schadsoftware als nicht leicht.
Wir empfehlen daher von einer Anti-Malware (wie bspw. ReimageIntego) Gebrauch zu machen, die von Schadsoftwareforschern erstellt wurde und den Zepto-Virus automatisch beseitigt. Dieser grausame Virus wird allerdings zweifellos versuchen eine Entfernung zu verhindern.
Bitte befolgen Sie also zuerst diese Anweisungen, damit Sie überhaupt eine Anti-Malware starten können:
Anleitung für die manuelle Entfernung des Zepto-Virus:
Entfernen Sie Zepto mit Safe Mode with Networking
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Schritt 1: Starten Sie den Computer in den Modus Safe Mode with Networking
Windows 7 / Vista / XP- Klicken Sie auf Start → Shutdown → Restart → OK.
- Sobald der Computer aktiv wird, sollten Sie anfangen mehrmals F8 zu drücken bis Sie das Fenster Advanced Boot Options sehen.
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Wählen Sie Safe Mode with Networking von der Liste
Windows 10 / Windows 8- Drücken Sie im Windows-Anmeldebildschirm auf den Button Power. Halten Sie nun auf Ihrer Tastatur Shift gedrückt und klicken Sie auf Restart..
- Wählen Sie nun Troubleshoot → Advanced options → Startup Settings und drücken Sie zuletzt auf Restart.
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Wählen Sie, sobald der Computer aktiv wird, im Fenster Startup Settings Enable Safe Mode with Networking.
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Schritt 2: Zepto entfernen
Melden Sie sich am infizierten Computer an und starten Sie den Browser. Laden Sie ReimageIntego oder eine andere legitime Anti-Spyware herunter. Aktualisieren Sie das Programm bevor Sie einen vollständigen Systemscan ausführen und entfernen Sie die schädliche Dateien, die zu der Ransomware gehören und stellen Sie die Entfernung von Zepto fertig.
Probieren Sie folgende Methode aus, falls die Ransomware Safe Mode with Networking blockiert.
Entfernen Sie Zepto mit System Restore
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Schritt 1: Starten Sie den Computer in den Modus Safe Mode with Command Prompt
Windows 7 / Vista / XP- Klicken Sie auf Start → Shutdown → Restart → OK.
- Sobald der Computer aktiv wird, sollten Sie anfangen mehrmals F8 zu drücken bis Sie das Fenster Advanced Boot Options sehen.
-
Wählen Sie Command Prompt von der Liste
Windows 10 / Windows 8- Drücken Sie im Windows-Anmeldebildschirm auf den Button Power. Halten Sie nun auf Ihrer Tastatur Shift gedrückt und klicken Sie auf Restart..
- Wählen Sie nun Troubleshoot → Advanced options → Startup Settings und drücken Sie zuletzt auf Restart.
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Wählen Sie, sobald der Computer aktiv wird, im Fenster Startup Settings Enable Safe Mode with Command Prompt.
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Schritt 2: Stellen Sie Ihre Systemdateien und -einstellungen wieder her.
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Sobald das Fenster Command Prompt auftaucht, geben Sie cd restore ein und klicken Sie auf Enter.
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Geben Sie nun rstrui.exe ein und drücken Sie erneut auf Enter..
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Wenn ein neues Fenster auftaucht, klicken Sie auf Next und wählen Sie einen Wiederherstellungspunkt, der vor der Infiltrierung von Zepto liegt. Klicken Sie anschließend auf Next.
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Klicken Sie nun auf Yes, um die Systemwiederherstellung zu starten.
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Sobald das Fenster Command Prompt auftaucht, geben Sie cd restore ein und klicken Sie auf Enter.
Als Letztes sollten Sie sich natürlich immer über den Schutz vor Crypto-Ransomware Gedanken machen. Um den Computer vor Zepto und anderer Ransomware zu schützen, sollten Sie eine bewährte Anti-Spyware, wie beispielsweise ReimageIntego, SpyHunter 5Combo Cleaner oder Malwarebytes, nutzen.
Wählen Sie den richtigen Webbrowser und sorgen Sie für mehr Sicherheit mit einem VPN
Online-Spionage hat in den letzten Jahren an Dynamik gewonnen und Internetnutzer interessieren sich immer mehr dafür, wie sie ihre Privatsphäre schützen können. Eines der grundlegenden Methoden, um für eine extra Schutzschicht zu sorgen, ist: Die Wahl eines privaten und sicheren Webbrowsers.
Es ist jedoch möglich, noch eine zusätzliche Schutzebene hinzuzufügen und ein völlig anonymes Surfen im Internet zu schaffen, und zwar mithilfe dem VPN Private Internet Access. Die Software leitet den Datenverkehr über verschiedene Server um, so dass Ihre IP-Adresse und geografischer Standort getarnt bleiben. Die Kombination aus einem sicheren Webbrowser und einem VPN für den privaten Internetzugang ermöglicht es im Internet zu surfen, ohne das Gefühl zu haben, von Kriminellen ausspioniert oder ins Visier genommen zu werden.
Sichern Sie Ihre Dateien für den Fall eines Malware-Angriffs
Softwareprobleme aufgrund Malware oder direkter Datenverlust dank Verschlüsselung können zu Geräteproblemen oder zu dauerhaften Schäden führen. Wenn man allerdings aktuelle Backups besitzt, kann man sich nach solch einem Vorfall leicht retten und zurück an die Arbeit gehen.
Es ist daher wichtig, nach Änderungen am Gerät auch die Backups zu aktualisieren, sodass man zu dem Punkt zurückkehren kann, an dem man zuvor gearbeitet hat, bevor eine Malware etwas verändert hat oder sonstige Probleme mit dem Gerät auftraten und Daten- oder Leistungsverluste verursachten.
Wenn Sie von jedem wichtigen Dokument oder Projekt die vorherige Version besitzen, können Sie Frustration und Pannen vermeiden. Besonders nützlich sind sie, wenn Malware wie aus dem Nichts auftaucht. Verwenden Sie Data Recovery Pro für die Systemwiederherstellung.
- ^ Benedikt Fuest, Thomas Heuzeroth. Wie Hacker mit Lösch-Attacken Lösegeld erpressen. WELT. Nachrichten, Hintergründe, News.
- ^ Wolf Hosbach. Ransomware: Das müssen Sie über Locky und Co. wissen. PC Magazin. IT-Wissen ohne Kompromisse.
- ^ Sylvana Ulrich. Zu viele PC-Erpressungsopfer bezahlen Lösegeld. HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich. Das Center for Digital Business.
- ^ Verschlüsselungs-Trojaner Locky: Das sollten Sie jetzt wissen. GDATA Security Blog Deutschland. Internet-Kriminalität Nachrichten.
- ^ Roger Walde. Achtung: neue Variante des Locky Trojaner bereits aggressiv unterwegs. ROWA Computer AG. Ihr Infomatik-Partner.