Virus Cerber 2.0 entfernen (Virenentfernungsanweisungen)
Anleitung für die Entfernung des Cerber 2.0-Virus
Was ist Cerber 2.0?
Cerber Version 2 – Was muss man über sie wissen?
Die zweite Version des Cerber-Virus ist eine verbesserte Variante von dem Erpressungsprogramm Cerber. Die Verfasser des Erpressungsprogramms haben sich dazu entschieden an ihren Fertigkeiten zu arbeiten und eine noch kompliziertere Variante zu entwickeln, welche sich von anderen dateiverschlüsselnden Viren unterscheidet und sie natürlich übertrifft. Die zweite Version des Virus kann nicht mehr mit dem Cerber Decryptor entschlüsselt werden, denn die Schwachstellen wurden behoben. Die Bedrohung wurde außerdem mit einem anderen „Einpacker“ gesichert, sodass die Arbeit von Schadsoftwareforschern erschwert wird und sie den Virus nicht analysieren können.
Die zweite Version verschlüsselt genau wie bei der vorherigen Version die Dateien, fügt allerdings anstelle von .cerber die Endung .cerber2 an die Dateien an. Ein weiterer wichtiger Fakt ist, dass sie für die Erstellung des Verschlüsselungsschlüssels die Microsoft API CryptGenRandom nutzt, womit ein doppelt so langer Schlüssel erstellt wird, welcher nun 32 Bytes lang ist. Unsere Forscher haben außerdem festgestellt, dass der Virus keine Computer mit den folgenden Sprachen als Standardsprache verschlüsselt:
Armenian, Azerbaijani, Belarusian, Georgian, Kirghiz, Kazakh, Moldovian, Russian, Turkmen, Tadjik, Ukrainian, Uzbek.
Wenn der Virus erkennt, dass der Computernutzer einer dieser Sprachen spricht, zerstört er sich und entfernt somit Cerber 2.0. Ansonsten beginnt er mit der Verschlüsselungsprozedur. Der Virus verschlüsselt keine Systemordner und lässt selbst wesentliche Programme (wie z.B. Webbrowser, Flash Player, lokale Einstellungen und die voreingestellten Musik-, Video- und Bilddateien und Ähnliches) unversehrt. Der Rest der persönlichen Dateien wird mit einer starken Verschlüsselung unzugänglich und damit nutzlos gemacht. Es ist schier unmöglich die Dateien auf irgendeine Weise zu verwenden, wenn man nicht den Entschlüsselungsschlüssel hat, welcher bedauerlicherweise von den Cyberkriminellen, die den Virus erstellt haben, erworben werden muss.
Die neue Version des Cerber-Virus erstellt die Dateien # DECRYPT MY FILES #.txt und # DECRYPT MY FILES #.html und speichert sie auf dem Computer. Des Weiteren ändert der Virus den Desktop-Hintergrund und führt eine VBS-Datei aus, welche dazu dient per Sprache dem Computernutzer mitzuteilen, dass alle Dokumente, Fotos und Datenbanken verschlüsselt worden sind. Die von dem Virus hinterlassenen HTML- und Textdateien sind quasi Erpressungsbriefe und beginnen mit den folgenden Zeilen:
Cannot you find the files you need? Is the content of the files that you looked for not readable? It is normal because the files' names, as well as the data in your files, have been encrypted.
Der übrige Text erklärt was auf dem Computer vorgefallen ist und wie man die .cerber2-Dateien wieder entschlüsselt. Herkömmlicherweise werden die Betroffenen dazu angewiesen den Browser Tor herunterzuladen und das Lösegeld in Bitcoins zu bezahlen. Wir raten allerdings in allen Fällen davon ab das Lösegeld zu bezahlen und stattdessen Cerber umgehend zu entfernen. Mit der Bezahlung des Lösegelds würden Sie die Verbrecher lediglich unterstützen, welche wahrscheinlich bereits dank des Einkommens durch ihre Entschlüsselungsprogramme ein wohlhabendes Leben leben. Für die Entfernung des Virus nutzen Sie am besten eine Anti-Malware, wie zum Beispiel FortectIntego.
Die Verbreitungsmethoden
Die Verbreitungsmethoden unter den Erpressungsprogrammen sind unterschiedlich, aber die beliebtesten davon sind diese zwei:
- Spammails und
- Malvertising.
Es ist kein Geheimnis, dass Verbrecher häufig irreführende E-Mails verschicken und vorgeben ein Mitarbeiter oder Vertreter einer bekannten Firma oder Institution zu sein. Gewöhnlich hängen sie mehrere Anhänge an der Nachricht an und bitten den Empfänger darum sie zu öffnen. Solche Anhänge enthalten offensichtlich schädlichen Code, womit der Virus umgehend ausgeführt werden kann. Eine weitere Schadsoftwareverbreitungsmethode ist das Malvertising und ist für die Art Cyberkriminellen interessant, die die Nutzer dazu bringen möchten auf schädliche Links zu klicken und auf diese Weise den Code für das Einschleusen der Schadsoftware auf dem Computer aktivieren möchten. Wir empfehlen daher dringendst von allen Anzeigen fernzubleiben, die dazu auffordern Updates, Apps oder Ähnliches zu installieren oder versuchen damit zu beunruhigen, dass der Computer erheblich infiziert ist. Klickt man solch eine Anzeige an, ist es nicht unwahrscheinlich, dass man mit einer schädlichen Software auf dem Computer endet, welche zudem Viren wie Erpressungsprogramme enthält.
Wie entfernt man Cerber 2.0 und wie entschlüsselt man die Dateien?
Wenn Sie dem Erpressungsprogramm Cerber 2.0 zum Opfer gefallen sind, haben Sie sicherlich bereits die Informationen im Erpresserbrief gelesen, dass man sich nicht auf Antivirenfirmen und deren Produkte verlassen sollte, da sie die Dateien nicht entschlüsseln können. Die Antivirenprogramme können in der Tat nicht die verschlüsselten Daten wiederherstellen, aber sie können den Computer (im Falle eines vorhandenen Echtzeitschutzes) vor Schadsoftware schützen. Für die Entfernung von Cerber empfehlen wir eins der unten aufgeführten Programme zu verwenden. Wir raten außerdem davon ab willkürlich irgendwelche Entschlüsselungsprogramme auszuprobieren, da auf diese Weise die Daten korrupt werden können. Warten Sie lieber bis Schadsoftwareforscher den Virus ausgiebig erforscht haben und ein kostenloses Entschlüsselungsprogramm entwickeln konnten, damit Sie Ihre Daten wohlbehalten wiederherstellen können. Natürlich haben Sie immer die Möglichkeit Ihre Dateien mithilfe von Back-ups wiederherzustellen. Es ist aber trotzdem notwendig, dass Sie zuallererst Cerber 2.0 entfernen.
Anleitung für die manuelle Entfernung des Cerber 2.0-Virus
Ransomware: Entfernung der Ransomware über den abgesicherten Modus
Wichtig! →Die Anleitung zur manuellen Entfernung von Ransomware ist für Computerlaien möglicherweise zu kompliziert. Für die korrekte Ausführung sind fortgeschrittene IT-Kenntnisse erforderlich, da durch das Löschen oder Beschädigen von wichtigen Systemdateien, Windows nicht mehr korrekt arbeitet. Darüber hinaus kann die manuelle Entfernung Stunden in Anspruch nehmen, bis sie abgeschlossen ist. Wir raten daher dringend zur oben beschriebenen automatischen Methode.
Schritt 1. Greifen Sie auf den abgesicherten Modus mit Netzwerktreibern zu
Die manuelle Entfernung von Malware sollte am besten über den abgesicherten Modus erfolgen.
Windows 7 / Vista / XP
- Klicken Sie auf Start > Herunterfahren > Neu starten > OK.
- Wenn der Computer aktiv wird, drücken Sie mehrmals die Taste F8, bis Sie das Fenster Erweiterte Startoptionen sehen. (Wenn das nicht funktioniert, versuchen Sie F2, F12, Entf, etc., abhängig vom Modell des Motherboards.)
- Wählen Sie aus der Liste Abgesicherter Modus mit Netzwerktreibern aus.
Windows 10 / Windows 8
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Start und wählen Sie Einstellungen.
- Scrollen Sie nach unten und wählen Sie Update und Sicherheit.
- Wählen Sie im linken Bereich des Fensters Wiederherstellung.
- Scrollen Sie nun nach unten zum Abschnitt Erweiterter Start.
- Klicken Sie auf Jetzt neu starten.
- Wählen Sie Problembehandlung.
- Gehen Sie zu Erweiterte Optionen.
- Wählen Sie Starteinstellungen.
- Klicken Sie auf Neu starten.
- Drücken Sie nun auf 5 oder klicken Sie auf 5) Abgesicherten Modus mit Netzwerktreibern aktivieren.
Schritt 2. Beenden Sie verdächtige Prozesse
Der Task-Manager ist ein nützliches Tool, das alle im Hintergrund laufenden Prozesse anzeigt. Gehört einer der Prozesse zu einer Malware, müssen Sie ihn beenden:
- Drücken Sie auf Ihrer Tastatur auf Strg + Umschalt + Esc, um den Task-Manager zu öffnen.
- Klicken Sie auf Mehr Details.
- Scrollen Sie nach unten zum Abschnitt Hintergrundprozesse und suchen Sie nach verdächtige Einträge.
- Klicken Sie den verdächtigen Prozess mit der rechten Maustaste an und wählen Sie Dateipfad öffnen.
- Gehen Sie zurück zu dem Prozess, klicken Sie ihn mit der rechten Maustaste an und wählen Sie Task beenden.
- Löschen Sie den Inhalt des bösartigen Ordners.
Schritt 3. Prüfen Sie den Programmstart
- Drücken Sie auf Ihrer Tastatur auf Strg + Umschalt + Esc, um den Task-Manager zu öffnen.
- Gehen Sie zum Reiter Autostart.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das verdächtige Programm und wählen Sie Deaktivieren.
Schritt 4. Löschen Sie die Dateien des Virus
Zu Malware gehörende Dateien können sich an beliebige Stellen auf dem Computer verstecken. Hier einige Anweisungen, die bei der Suche helfen können:
- Geben Sie Datenträgerbereinigung in der Windows-Suche ein und drücken Sie auf die Eingabetaste.
- Wählen Sie das zu bereinigende Laufwerk aus (C: ist normalerweise das Hauptlaufwerk und auch wahrscheinlich das Laufwerk, in dem sich bösartige Dateien befinden).
- Blättern Sie durch die Liste der zu löschenden Dateien und wählen Sie die folgenden aus:
Temporäre Internetdateien
Downloads
Papierkorb
Temporäre Dateien - Wählen Sie Systemdateien bereinigen.
- Des Weiteren empfiehlt es sich nach bösartigen Dateien in den folgenden Ordnern zu suchen (geben Sie jeden Eintrag in die Windows-Suche ein und drücken Sie die Eingabetaste):
%AppData%
%LocalAppData%
%ProgramData%
%WinDir%
Wenn Sie fertig sind, starten Sie den PC in den normalen Modus.
Entfernen Sie Cerber 2.0 mit System Restore
-
Schritt 1: Starten Sie den Computer in den Modus Safe Mode with Command Prompt
Windows 7 / Vista / XP- Klicken Sie auf Start → Shutdown → Restart → OK.
- Sobald der Computer aktiv wird, sollten Sie anfangen mehrmals F8 zu drücken bis Sie das Fenster Advanced Boot Options sehen.
- Wählen Sie Command Prompt von der Liste
Windows 10 / Windows 8- Drücken Sie im Windows-Anmeldebildschirm auf den Button Power. Halten Sie nun auf Ihrer Tastatur Shift gedrückt und klicken Sie auf Restart..
- Wählen Sie nun Troubleshoot → Advanced options → Startup Settings und drücken Sie zuletzt auf Restart.
- Wählen Sie, sobald der Computer aktiv wird, im Fenster Startup Settings Enable Safe Mode with Command Prompt.
-
Schritt 2: Stellen Sie Ihre Systemdateien und -einstellungen wieder her.
- Sobald das Fenster Command Prompt auftaucht, geben Sie cd restore ein und klicken Sie auf Enter.
- Geben Sie nun rstrui.exe ein und drücken Sie erneut auf Enter..
- Wenn ein neues Fenster auftaucht, klicken Sie auf Next und wählen Sie einen Wiederherstellungspunkt, der vor der Infiltrierung von Cerber 2.0 liegt. Klicken Sie anschließend auf Next.
- Klicken Sie nun auf Yes, um die Systemwiederherstellung zu starten.
Als Letztes sollten Sie sich natürlich immer über den Schutz vor Crypto-Ransomware Gedanken machen. Um den Computer vor Cerber 2.0 und anderer Ransomware zu schützen, sollten Sie eine bewährte Anti-Spyware, wie beispielsweise FortectIntego, SpyHunter 5Combo Cleaner oder Malwarebytes, nutzen.
Für Sie empfohlen
Privatsphäre leicht gemacht
Anonymität im Internet ist heutzutage ein wichtiges Thema. Ob man sich nun vor personalisierter Werbung schützen möchte, vor Datenansammlungen im Allgemeinen oder den dubiosen Praktiken einiger Firmen oder Staaten. Unnötiges Tracking und Spionage lässt sich nur verhindern, wenn man völlig anonym im Internet unterwegs ist.
Möglich gemacht wird dies durch VPN-Dienste. Wenn Sie online gehen, wählen Sie einfach den gewünschten Ort aus und Sie können auf das gewünschte Material ohne lokale Beschränkungen zugreifen. Mit Private Internet Access surfen Sie im Internet ohne der Gefahr entgegen zu laufen, gehackt zu werden.
Sie erlangen volle Kontrolle über Informationen, die unerwünschte Parteien abrufen können und können online surfen, ohne ausspioniert zu werden. Auch wenn Sie nicht in illegale Aktivitäten verwickelt sind oder Ihren Diensten und Plattformen Vertrauen schenken, ist Vorsicht immer besser als Nachricht, weshalb wir zu der Nutzung eines VPN-Dienstes raten.
Sichern Sie Ihre Dateien für den Fall eines Malware-Angriffs
Softwareprobleme aufgrund Malware oder direkter Datenverlust dank Verschlüsselung können zu Geräteproblemen oder zu dauerhaften Schäden führen. Wenn man allerdings aktuelle Backups besitzt, kann man sich nach solch einem Vorfall leicht retten und zurück an die Arbeit gehen.
Es ist daher wichtig, nach Änderungen am Gerät auch die Backups zu aktualisieren, sodass man zu dem Punkt zurückkehren kann, an dem man zuvor gearbeitet hat, bevor eine Malware etwas verändert hat oder sonstige Probleme mit dem Gerät auftraten und Daten- oder Leistungsverluste verursachten.
Wenn Sie von jedem wichtigen Dokument oder Projekt die vorherige Version besitzen, können Sie Frustration und Pannen vermeiden. Besonders nützlich sind sie, wenn Malware wie aus dem Nichts auftaucht. Verwenden Sie Data Recovery Pro für die Systemwiederherstellung.